Etwa drei Viertel aller Wohnungen und Häuser in Deutschland wurden vor dem Jahre 1984 erbaut. Zu dieser Zeit wurden beim Bau noch sehr wenig auf umweltspezifische Aspekte sowie die steigenden Energiekosten geachtet. Deshalb wird in älteren Häusern durchschnittlich dreimal soviel Energie verbraucht wie in Neubauten. Um Kosten bei der Energie einzusparen, kann es sich deshalb lohnen, das Haus zu sanieren.
Genaue Planung ist entscheidend
Bei der Planung einer energetischen Sanierung kommt es vor allem auf eine gute Vorbereitung an. Dabei kommt es sowohl auf die technische wie auch die finanzielle Planung des Vorhabens an. Um ein unsaniertes Nachkriegshaus auf den heutigen Energiestandard zu bringen, muss mit Kosten von etwa 70.000 Euro gerechnet werden. Mit einer schnellen Wärmedämmung und neuen Fenstern ist es dabei nicht getan. In jedem Falle sollte sich der Bauherr vor einer Sanierung fachmännischen Rat einholen. Veränderungen von einzelnen Komponenten wirken sich immer auf die Bausubstanz des gesamten Hauses aus. Bei nicht korrekter Planung besteht die Gefahr, dass Bauschäden am Haus auftreten. Basis einer jeden Sanierung ist ein detailliertes Energie- und Sanierungsgutachten. Dabei wird die vorhandene Bausubstanz überprüft und festgelegt, welche Maßnahmen für die Sanierung erforderlich sind. Anhand dieses Planes lässt sich die Sanierung dann angehen. Gegebenenfalls kann die Sanierung auch in mehreren Schritten durchgeführt werden.
Bei der Haussanierung sollte ein besonderer Augenmerk auf das Dach gelegt werden. Hierzu gehört auch eine genaue Überprüfung des Dachstuhls. Für den Fall, dass die gesamte Bedachung inklusive Dachstuhl saniert werden muss, stellt dieser Bereich in der Regel den höchsten Kostenfaktor dar. Mit einer guten Dämmung des Daches lassen sich jedoch auch die größten Effekte in puncto Einsparungen bei den Energiekosten erzielen. Diese lässt sich in den meisten Fällen auch problemlos in Eigenarbeit anbringen. Voraussetzung hierfür ist unter anderem ein ausdauernder Akkuschrauber (Übersichtsseite). Bevor man sich an die Sanierung des Daches macht, ist es wichtig, zunächst mögliche Schäden festzustellen und zu beheben. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass feuchte Stellen in der Wand festgestellt werden. Dabei muss die Ursache nicht in unmittelbarer Nähe zum Dach liegen.
Das Energiekonzept sieht vor, dass bis 2050 alle Häuser in Deutschland energieneutral sind. Um die Hausbesitzer bei der Sanierung zu unterstützen, besteht die Möglichkeit über die Kreditanstalt für Wiederaufbau staatlich geförderte Darlehen zu erhalten. Seit 2010 werden diese jedoch nur noch für komplette und umfassende Sanierungen vergeben. Um eine staatliche Förderung zu erhalten, muss durch die Finanzierung einen KfW-Effizienzhaus-Standard erreicht werden. Vergeben werden die Kredite zu einem Zinssatz von 2,32 Prozent. Dazu gibt es je nach erreichtem Effizienzstandard einen Tilgungszuschuss von bis zu 12,5 Prozent. Die staatlichen Zuschüsse richten sich ebenfalls nach dem jeweiligen Effizienzstandard und können bis zu 13125 Euro betragen. Der Zuschuss wird direkt an den Antragssteller ausgezahlt und bringt keine weiteren Verpflichtungen mit sich. Die Rückzahlung kann über maximal 30 Jahre erfolgen.